Non Pop (GER)

GUDRUN GUT, die Ikone der 1980er Jahre, Gründungsmitglied der legendären Band MALARIA! und Gründerin des Labels MONIKA ENTERPRISE, die Radiomoderatorin, die neben ANTJE GREIE außerdem noch für die zwei Alben „Baustelle“ und „Rekonstruktion“ der GREIE GUT FRAKTION verantwortlich ist, hat nun nach ihrem 2012 veröffentlichten Album „Wildlife“ eine kleine aber feine 7”-Single, die auf 300 Stück limitiert ist, fertiggestellt. Auf dieser Single sind ein eigener Remix eines von CANNED HEAT stammenden Titels und ein von BRANDT BRAUER FRICK geremixter Titel, der vom „Wildlife“-Album herstammt. Auf der digitalen Version ist noch eine THOMAS FEHLMANN-Version des ersten Titels zu hören. Sehr abwechslungsreich und spannend ist das. Denn die Titel durchlaufen gewissermaßen eine Transformation, und zwar von stampfend trashig zu klubakustisch, elektrobeschwingt.

Die Single beginnt mit „Going up the Country“. Wer das Original schon einmal gehört hat, wird überrascht sein. Aus dem simpel gespielten, dennoch nach vorn gehenden Schlagzeug wird ein schleppendes Bassdrum mit einem parallel dazu mitschwingenden Acid-Sound. Die Snare klatscht. Und die High-Hats klingeln dazu. Weniger Blumenpflücken mehr Elektroclash. Und das soll, wie die nähere Beschreibung als „GGs Punk Mix“ schon andeutet, auch genauso sein. Dazu hat GUT die hippieeske Flötenmelodie zu einem Spielzeugorgelsound und die Sommerzeltlagermelodie der Stimme in einen leicht angezerrten Sprechgesang verwandelt. Es scheint also auf dem Land, d.h. in der Uckermark – dort nämlich hielt sich GUDRUN GUT die letzte Zeit auf, um schon „Wildlife“ aufzunehmen – nicht so sehr beschaulich blumig denn hoch herzugehen … „Tiger“, ein Titel der „Wildlife“-CD, folgt darauf. Die Musik ist hier, anders als auf der CD, neu eingespielt worden, und zwar – man hört es bereits nach weinigen Sekunden – von BRANDT BRAUER FRICK. Das heißt, die durchweg akustischen Instrumente werden so gespielt, dass man in einem Elektroklub zu stehen glaubt. Und das treibt. Vor allem wenn über dem Gesamtrhythmischen das Piano die Töne ebenfalls rhythmisch anschlägt … Und – aber nur auf der digitalen Version – schließlich Titel drei. Hier hören wir eine THOMAS FEHLMANN-Bearbeitung des ersten Stücks. Der Mix beginnt mit Vogelgezwitscher und auch wieder einer auf eins gesetzten Bassdrum. Dann ein Loop, der nach Gitarre klingt, eine Orgel – hier allerdings recht verknappt, nur ausschnitthaft – und auch wieder High-Hats, die das Ganze antreiben. Am Ende des Titels vermitteln uns dann noch die eingesetzten Claps, dass mitgeklatscht werden kann.

Eine, wie gesagt, kleine aber feine und dann auch noch auf wenige Exemplare limitierte Single, die man sich nicht nur wegen der eigenen Sammelleidenschaft sondern der darauf enthaltenen, ausgesprochen abwechslungsreichen Musik zulegen und den Restsommer durchhören sollte.

andrewkorsch für nonpop.de

Verweise zum Artikel:
» Homepage von GUDRUN GUT
» Label-Homepage

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